Wie arbeitet unser Immunsystem, und wodurch wird es beeinflusst? Weltweit arbeiten Wissenschaftler intensiv daran, dieses komplexe Schutzsystem zu verstehen. Wir nehmen die Verleihung des Nobelpreises für Medizin an drei Immunforscher zum Anlass, um Ihnen aus der Fülle aktueller Studien einige Erkenntnisse vorzustellen.
Der Nobelpreis für Medizin wurde 2025 drei Forschern für ihre Entdeckungen zur sogenannten peripheren Immuntoleranz verliehen (siehe Kasten rechts). Seit deren bahnbrechenden Arbeiten hat sich in Sachen Immunsystemforschung viel getan – bei der Grundlagenforschung wie im praktischen Anwendungsbereich. Hier einige aktuelle Beispiele:
Was macht die Abwehr stark?
> Hitze trainiert das Immunsystem
Eugene, USA.Traditionelle Heilkunden haben oft versucht, mit heißen Bädern das Immunsystem zu stärken. Und das funktioniert – wie eine aktuelle Studie zeigt. Dafür mussten gesunde Versuchsteilnehmer entweder für 45 Minuten in 40,5 °C heißem Wasser baden, in einer traditionellen Sauna dreimal zehn Minuten bei 80 Grad schwitzen oder eine dreiviertel Stunde in einer Infrarotsauna verbringen. Klarer Sieger war das heiße Wannenbad. Das erhöhte nicht nur die Körperkerntemperatur auf 38,3 °C, also Fieberniveau. Es erzielte auch die stärkste Aktivierung des Immunsystems, die sogar nach 48 Stunden noch anhielt. Selbst beim Schwitzen schnitt das heiße Wannenbad besser ab als das Saunieren, auch wenn dies im Wasser nicht auffällt. Es regt die Entgiftungsfunktion der Haut an. Zugleich verbessert das Wannenbad die Durchblutung der Atemwege – und so deren Barrierefunktion gegen Krankheitserreger.
Allerdings muss man auch eine gewisse Fitness für ein solch langes, heißes Bad mitbringen. Bei einem schwereren grippalen Infekt wäre das oft schon zu viel. Wenn der aber spürbar erst im Anzug ist, kann ein Wannenbad die Infektion oft noch abwenden oder zumindest den Verlauf abmildern.
> Pilze gegen stressbedingte Immunschwäche
Tsukuba, Japan. Nach längeren Stressphasen leiden auch generell gesunde Menschen oft unter Erschöpfung. Diese geht mit einer deutlichen Verringerung ihrer Abwehrkraft einher, wie Untersuchungen von Immunmarkern belegen. Auch nach Ausdauersport brauchen sie längere Erholungsphasen und haben in der Zeit nachweislich ein erhöhtes Risiko, Atemwegsinfekte zu bekommen.
Forscher haben für sogenannte Beta-Glucane, speziell solche aus Pilzen, zahlreiche immunstärkende Wirkungen nachgewiesen. Insbesondere konnte eine gesteigerte Bildung bestimmter Antikörper gezeigt werden, die von Schleimhäuten ausgesendet werden, um Erreger abzufangen, noch bevor sich diese – auch in den Atemwegen – an den Antikörpern anheften können. Ein Mangel an diesen sogenannten sIgA (sekretorische Immunglobuli A) hat, wie Studien zeigen, oft Fatigue zur Folge.
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