Salbei - Würzig duftender Ganzjahresheiler

In der Antike und im Mittelalter als universelles Heilmittel geschätzt, begeistert Salbei auch heute noch mit seinen kraftvollen Inhaltsstoffen. Sie regulieren starkes Schwitzen, lindern Halsschmerzen und beruhigen den Magen. Und als aromatisches Gewürz bereichert Salbei die Küche ohnehin.

Salbei

(Salvia officinalis)

Der Echte Salbei ist ein stark aromatisch duftender, bodennaher und aufrecht wachsender Halbstrauch. Er gehört zur Familie der Lippenblütler und hat eine Wuchshöhe von 60 bis 80 cm. Der verholzende Stängel trägt viele abstehende und filzig-behaarte Seitenäste mit langgestielten, silbergrünen länglich-ovalen Blättern, die an der Unterseite weißfilzig behaart sind. Von Mai bis Juli zeigen sich die kleinen Blüten in violettblau, manchmal auch in rosa oder weiß. Sie sind als fünf- bis zehnblütige Scheinquirlen angeordnet. Die große Familie der Salvien umfasst an die 1000 Subspezies, doch nur der echte Salbei, auch Küchen- oder Heilsalbei genannt, wird in Europa medizinisch genutzt.

Pflückt man ein Salbeiblatt, steigt einem sofort der würzige, leicht herb-säuerliche Duft in die Nase. Erinnerungen werden wach, vielleicht an die Halsbonbons aus Omas Handtasche oder an die aromatische italienische Küche, etwa an Gnocchi mit Salbeibutter. In Italien und im Mittelmeerraum hat der silbergrüne Salbeistrauch tatsächlich auch seinen Ursprung, weshalb die duftenden Blättchen dort besonders oft feine Speisen veredeln. Doch hinter dem samtigen Blattwerk versteckt sich weit mehr als ein beliebtes Küchengewürz: Der Echte Salbei (Salvia officinalis) ist seit Jahrhunderten ein bewährtes Naturheilmittel bei vielerlei Beschwerden.

Vielseitigkeitsvirtuose seit Jahrhunderten

„Leuchtend blühet Salbei ganz vorn am Eingang des Gartens. Süß von Geruch, voll wirkender Kräfte und heilsam zu trinken. Manche Gebrechen der Menschen zu heilen, erwies er sich nützlich ...“, schrieb der Benediktinermönch und Botaniker Walahfrid Strabo (807–849), Abt des Klosters auf der Insel Reichenau, über den schon in der frühen Klostermedizin als Heilkraut bewährten Salbei. Rund 300 Jahre später widmete auch Hildegard von Bingen (1098–1179) der begehrten Pflanze in ihrem Werk „Naturkunde“ ein umfangreiches Kapitel, in dem sie acht verschiedene Anwendungsgebiete nennt, von Mundgeruch über Appetitlosigkeit und Blutungen bis zu Kopf- und Bauchschmerzen. Bis ins 20. Jahrhundert verwendete man Salbei traditionell vor allem bei Halsschmerzen, Husten und Verdauungsproblemen.

Und tatsächlich, Salbei ist auch heutzutage als echter Allrounder bekannt und kann sehr vielseitig eingesetzt werden. Dies liegt am perfekten Zusammenspiel der gesundheitlich wirkenden Inhaltsstoffe in den samtigen Blättchen, allen voran ätherische Öle wie Thujon oder Campher: Thujon wirkt antiseptisch und entzündungshemmend, Campher fördert die Durchblutung und ist schleimlösend. Ganz besonders gut wirken diese medizinischen Inhaltsstoffe im Mund- und Rachenbereich, weshalb Salbei hauptsächlich bei Halsschmerzen, Mundschleimhaut- und Zahnfleischentzündungen angewandt wird und schonend, aber zuverlässig heilt. Ein kräftiger Teeaufguss zum Gurgeln und Trinken kann Halsschmerzen lindern, dabei Bakterien bekämpfen und die Schleimhäute sanft beruhigen, und mit einem Salbeisud oder einer Spülung mit verdünntem Salbeiextrakt können Entzündungen des Zahnfleischs eingedämmt werden. Bewährte fertige Präparate mit Salbei, die es in der Apotheke und im Reformhaus zu kaufen gibt, sind beispielsweise Salviathymol von Madaus und Salbei Kräutertropfen von Salus. Salbei-Halsbonbons zum Lutschen werden unter anderem von Dallmann’s angeboten.

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Den kompletten, ausführlichen Beitrag lesen Sie in unserem Magazin natürlich gesund und munter 01/2026

Foto: valya82/AdobeStock.com

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