Herzhafte Suppen sind gerade in der kalten Jahreszeit eine Wohltat für Körper und Seele. Sie wärmen von innen, heben die Laune und schmecken gut. Selbst gemacht sind sie ganz besonders gesund.
Jetzt wird ausgelöffelt: Überall in den Städten schießen Suppenrestaurants aus dem Boden. Hier genießen Büroangestellte, Geschäftsleute und Studenten in der Mittagspause leichte Suppenmahlzeiten, die sättigen, aber nicht schwer im Magen liegen. Passanten unterbrechen ihren Stadtbummel und löffeln entspannt eine exotische Suppe mit Kokos, Ingwer und Limette, eine klassische Kartoffelsuppe oder einen deftigen Linseneintopf – alles frisch zubereitet und dank einer wechselnden Tageskarte angepasst an das Gemüseangebot der Saison. Doch nicht nur unterwegs, sondern auch am heimischen Herd erleben Suppen eine Renaissance. Sie kommen als raffinierte Vorspeisen oder als vollwertige Mahlzeit auf den Tisch. Cremesüppchen wie die Spinatsuppe mit getrockneten Tomaten (Seite 62) verzaubern die Sinne mit ihren leuchtenden Farben, ihrem Duft und ihrem intensiven Geschmack. Eine japanische Nudelsuppe (Seite 61) bringt exotisches Flair in die Schale, während ein deftiger Rindfleischeintopf mit Gerstengraupen (Seite 62) von innen heraus wärmt und nach einem anstrengenden Arbeitstag die Energiereserven auffüllt. Selbst als „Solist“ ist eine Rinder-, Hühner- und Gemüsebrühe (Grundrezepte auf Seite 61) ein wahrer Genuss. Immer mehr gesundheitsbewusste Menschen greifen deshalb zur Suppentasse und lassen den – ebenfalls gesunden, aber eben auch kalten – Smoothie für eine heiße Bouillon stehen. Das klare Kraftpaket stärkt die Heil- und Abwehrkräfte, regt den Stoffwechsel an und versorgt den Körper mit allem, was er braucht. Eine Suppe ist also nicht nur wärmend und schmackhaft, sie ist auch eine Medizin zum Löffeln, die man jeden Tag genießen kann.
Löffel für Löffel wertvolle Inhaltsstoffe
Die flüssigen Sattmacher sind bewährte Hausmittel: Gut gewürzt und mit einer gewissen Schärfe versehen, beugt eine warme Suppe an kalten Tagen einem drohenden Schnupfen vor. Bei verdorbenem Magen oder einer Entzündung der Magenschleimhaut tut eine Reis- oder Haferschleimsuppe gut. Eine hausgemachte Hühnersuppe stärkt das Immunsystem und hilft, eine Erkältung besser zu überstehen. Nach einer überwundenen Krankheit verhilft eine kräftige Rindfleischbrühe zu neuer Energie.
Tipp:
Selbstgekochte Rinderbrühe
Für 4 l waschen Sie 1–2 kg Markknochen und 1 kg Suppenfleisch und geben sie mit 4 l kaltem Wasser und 2 EL Essig in einen Topf. Zugedeckt etwa 1 Stunde ruhen lassen, dann 2–3 halbierte Zwiebeln und 2 Bund grob zerkleinertes Suppengemüse sowie 1 Bund Petersilie und 3 Thymianzweige zugeben. Brühe aufkochen, entstehenden Schaum mit dem Schaumlöffel entfernen. Gewürze zugeben (1–2 Lorbeerblätter, 4–6 Pimentkörner, 6 Wacholderbeeren, 10 Pfefferkörner, Salz). Suppe mit leicht geöffnetem Deckel mindestens 4 Stunden lang leicht köcheln lassen, zwischendurch das Fleisch herausnehmen, wenn es gar ist. Am Ende der Kochzeit die Suppe durch ein Haarsieb gießen und weiterverarbeiten. Diesen Beitrag finden Sie in Ausgabe 1/2017.