Auszug aus Ausgabe 3/21
Erdbeeren und Spargel, Bärlauch, Radieschen und Spinat – die heimischen Frühlingsboten bereichern nicht nur den Speisezettel mit ihrem unvergleichlichen Geschmack. In ihnen steckt auch eine Fülle supergesunder Inhaltsstoffe.
Açai und Avocado, Quinoa, Chiasamen und Mandeln: in den letzten Jahren haben viele „Superlebensmittel“ aus aller Welt den Weg in die deutschen Supermärkte und damit auf unsere Teller gefunden. Einige dieser hochgepriesenen Superfoods enthalten besonders viele sekundäre Pflanzenstoffe, Vitamine oder Mineralien, welche die Körperzellen vor reaktiven Sauerstoffprozessen sowie entzündlichen Prozessen schützen. Andere stoßen Vorgänge in unserem Organismus an, die uns davor schützen können zu erkranken. Der Nachteil der Exoten: Sie sind zwar besonders reich an gesunden Inhaltsstoffen, die meisten haben aber lange Transportwege hinter sich, denn sie werden in Deutschland kaum oder nur in sehr geringem Maße angebaut. Dabei liegt das Gute so nah. Auch hierzulande gibt es zahlreiche Früchte, Gemüse und Kräuter, denen eine wahre Wunderwirkung auf unser Wohlbefinden nachgesagt wird. Die lokal erzeugten Superfoods sind häufig nicht nur deutlich günstiger als die hochgepriesene Importware, saisonal und regional produziert ist ihr ökologischer Fußabdruck auch wesentlich besser als bei den weitgereisten Früchten und Samen. Wir stellen Ihnen fünf frühlingsfrische und supergesunde heimische Lebensmittel vor.
Beeren: Immunbooster in rot und blau
Ein Frühling ohne Erdbeeren? Das ist für viele Menschen schlichtweg unmöglich. Zu Recht, wie ein genauerer Blick auf die Inhaltsstoffe der süßen und aromatischen Früchte verrät. Neben Vitalstoffen wie den Vitaminen C, B1, K und Folsäure, das beispielsweise für schwangere Frauen sehr wichtig ist, sowie den Spurenelementen Kalzium, Kalium, Eisen und Zink enthalten die knallroten Früchte viele sekundäre Pflanzenstoffe aus der Gruppe der Polyphenole, die das Herz-Kreislauf-System stärken und Krankheiten des Nervensystems vorbeugen können. Besonders reich sind Erdbeeren an Vitamin C. Schon 175 Gramm der Früchte decken den Tagesbedarf eines Erwachsenen mit diesem wichtigen Vitamin. Es gibt den körpereigenen Abwehrkräften einen regelrechten Kick und trägt zu einer reibungslosen Funktion des Immunsystems bei. Geht die Erdbeersaison im Juli zu Ende, sind Heidelbeeren eine ausgezeichnete Option. Die dunkelblauen Beeren verdanken ihre intensive Farbe dem Pflanzenfarbstoff Anthocyan, der den Organismus vor freien Radikalen bewahren und ebenfalls Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen kann.
>> Einkaufstipps: Die Erdbeersaison mit heimischen Früchten dauert von Anfang/Mitte Mai bis Ende Juli. So sehr sie auch locken: Ausländische Früchte, die ab März im Handel sind, sollten Sie links liegen lassen. Sie sind oft stark gespritzt, zudem verbraucht der Anbau im trockenen Süden Spaniens viel Wasser. Freilanderdbeeren haben Untersuchungen zufolge einen höheren Gehalt an Polyphenolen als Früchte aus Folienanbau, Erdbeeren aus ökologischem Anbau einen etwa 20 Prozent höheren Gehalt an antioxidativ wirksamen Polyphenolen sowie an Vitamin C. Bei den Heidelbeeren werden vor allem die größeren Kulturheidelbeeren angeboten. Ihr Fruchtfleisch ist nicht dunkel, wie bei den kleinen Wildheidelbeeren. Die gesunden Anthocyane stecken hier also nur in der Schale.
Spargel: Zart-bittere Delikatesse
Der Spargel punktet gleich in mehrerer Hinsicht. Obwohl das extrem wasserreiche Stangengemüse zu den kalorienärmsten Gemüsearten zählt, versorgt es den Körper mit vielen Vitaminen und Mineralien. Gleichzeitig regt es den Stoffwechsel an, wirkt entwässernd und entfaltet eine entgiftende Wirkung. Verantwortlich dafür sind einige spezifische Inhaltsstoffe: Die L-Asparaginsäure – benannt nach dem lateinischen Namen des Spargels – regt die Nierentätigkeit und damit die Wasserausscheidung und die Entgiftung an. Besonders wertvoll wird der Spargel aber durch bittere Saponine, die ihm seinen charakteristischen Geschmack verleihen. Diese bioaktiven Substanzen wirken stärkend und entzündungshemmend, schleimtreibend und schleimlösend, harntreibend und hormonstimulierend. Doch so gesund die weißen oder grünen Stangen auch sind: Wer an Gicht leidet, sollte auf größere Mengen des Frühlingsgemüses verzichten. Spargel enthält nämlich auch reichlich Purine, die im Körper in Harnsäure umgewandelt werden. Sie können sich bei entsprechender Veranlagung als Harnsäurekristalle in den Gelenken vor allem der Finger und Zehen ablagern und stechende Schmerzen verursachen.
>> Einkaufstipp: 95 Prozent der Spargelbauern nutzen Folien, um den Boden abzudecken und den Ertrag zu steigern. Viele Biobauern verzichten darauf oder verwenden biologisch abbaubare Folien, die untergepflügt oder im Kompost entsorgt werden können. Spargel kaufen Sie am besten direkt beim Erzeuger, da er idealerweise ein bis drei Tage nach der Ernte zubereitet werden sollte. Frischer Spargel quietscht, wenn Sie die Stangen aneinander reiben, die Schnittstelle verströmt einen aromatischen Geruch, wenn sie zusammengedrückt wird.
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