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Halsweh, was wirklich hilft ...

Wenn die Tage kürzer werden und die Temperaturen sinken, reagieren viele Kehlen mit Kratzen und Schmerzen auf die Umstellung. So lindern Sie die Schluckbeschwerden.

Viren oder Bakterien lauern ständig in Mund und Rachen, ein intaktes Immun­system hält sie in Schach. Erst bei Kälte, einseitiger Ernährung oder Stress ­gewinnen Keime die Oberhand – plötzlich kratzt es im Hals, und jedes Schlucken schmerzt.Ruhe und Wärme sind jetzt das Wichtigste, damit die Erkältung nicht verschleppt wird. ­Zudem sollten Sie die gereizten Schleimhäute schonen, weiche Nahrung essen, oft und viel Wasser trinken und auf ­Alkohol und Rauchen verzichten. Auf den Heiz­körpern platzierte Behälter mit Wasser sorgen für konstante Luftfeuchtigkeit. Probieren Sie aus, welche Hausmittel es sind, die Ihnen ­guttun. Wenn deren Heileffekt wissenschaftlich nicht bewiesen ist, heißt das nicht, dass er nicht existiert. Vielmehr hätten die Pharmakonzerne, so sagt es Dr. Roman Huber, ­Leiter des Zentrums für Natur­heilkunde an der Freiburger Uniklinik, oft „kein Interesse an solchen Studien“. Denn wäre die Wirksamkeit der sanften Naturmittel wissenschaftlich belegt, würde die Arznei­mittel­industrie erheblich an Umsatz einbüßen.

Heilkräftige Tees & Co.

  • Tees aus Salbei, Malve, Kamille, Holunderblüten und Spitzwegerich lassen Entzündungen abklingen.
  • Wer keine Hustenbonbons mit Salbei, Isländisch Moos oder Eibisch griffbereit hat, kann sich mit wenigen Handgriffen auch selbst welche zubereiten. Dazu lassen Sie 100 Gramm Zucker im erhitzten Topf karamellisieren und geben 15 Gramm gehackte Salbeiblätter und etwas Zitronensaft hinzu. Von dieser Masse nehmen Sie mit einem Löffel bonbongroße Stücke ab, schrecken sie in kaltem Wasser kurz ab und holen die erstarrten Bonbons sofort aus der Flüssigkeit.
  • Ein weiteres, seit Generationen bewährtes Hausmittel: Essen Sie ein Löffelchen kalt geschleuderten Bienenhonig. Der Honig legt sich auf die Speiseröhre und lindert den unangenehmen Reiz. Auch in einem heißen Tee oder in warmer Milch tut Honig ausgesprochen gut. Rühren Sie ihn aber erst in das Getränk, wenn es etwas abgekühlt ist. Wird Honig über 80 Grad Celsius erhitzt, mindert das seine positive Wirkung auf das Immunsystem.

 
Gurgeln besänftigt
Auch mehrmaliges Gurgeln pro Tag besänftigt raue Kehlen. Natürlich gibt es gute und bewährte Gurgellösungen in der Apotheke, aber Selbstgemachtes schmeckt manchmal einfach besser. Viele schwören auf das Gurgeln mit Aloe-Vera-Saft oder verdünntem Apfelessig. Häufig wird auch Zitronensaft und Honig empfohlen – probieren Sie aus, ob Ihnen das gut bekommt, manche Menschen reizt die Säure aus der Zitrusfrucht. Alter­nativ können Sie den Rachen auch mit entzündungshemmendem Salz spülen. Dazu rühren Sie einen Teelöffel reines Meer- oder Steinsalz in einen Viertelliter warmes Wasser ein. Auch die ätherischen Öle der Kiefer tun dem Hals gut. Dafür­ kochen Sie einen Zweig der heimischen Kiefer (etwa 40 Gramm) in einem Liter Wasser auf. Lassen Sie den Sud eine halbe Stunde ziehen. Dann abseihen und gurgeln.

Fieber – wann zum Arzt?
Bekämpfen Sie Fieber bei erträglichen Beschwerden nicht mit Aspirin oder Paracetamol, denn die Körperhitze selbst wehrt ja die Erreger ab. Ist der Hals nach zwei, drei Tagen noch nicht schmerzfrei oder steigt das Fieber über 39 Grad, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Denn dann liegt möglicherweise nicht nur die typische Angina vor, sondern es könnte eine ernstere Erkrankung (Grippe, Kehlkopf-, Lungenentzündung) dahinter stecken.

An die Füße denken
Schmerzt der Hals, sollten Sie an Ihre Füße denken. Das klingt kurios, ist es aber keineswegs. Das Wort „Erkältung“ stammt nicht zufällig von Kälte ab, und sehr häufig verursachen nasse oder kalte Füße das Kratzen im Hals. Kühlen die Extremitäten aus, entstehen Gefäßverengungen, und zwar sowohl an den Füßen als auch auf dem Weg des Nervensystems in Nase und Rachen. So erklärt es Dr. Roman Huber vom Zentrum für Naturheilkunde an der Freiburger Uniklinik. In diesem Milieu vermehren sich Viren besonders gut. Daran kann man sie am ehesten durch das Warmhalten der Füße mit dicken Socken, einer Wärmflasche oder einem heißen Fußbad hindern. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) gelten die Fußsohlen als Zugänge zu den inneren Organen. Anhänger der TCM legen deshalb über Nacht rohe Zwiebelscheiben in ihre Socken. Die Phosphorsäure der Zwiebel soll über die Fußsohlen ins Blut gelangen und dort Erreger abtöten.

Hilfreiche Halswickel
Halswickel helfen ebenfalls schnell und ohne Nebenwirkungen. Wer schon länger unter schmerzendem oder entzündetem Rachen leidet, bereitet sich am besten einen warmen Wickel zu.

  • Heißer Wasserwickel: Tränken Sie ein Frotteetuch mit maximal 40 Grad heißem Wasser, wringen Sie es aus und legen Sie es sich für 30 Minuten um den Hals.
  • Kalter Wasserwickel: Bei Hitzegefühl, Brennen im Hals und Schluckbeschwerden hilft ein Wickel mit reinem Wasser (siehe oben), den Sie dieses Mal aber nicht mit heißem, sondern mit kaltem Wasser zubereiten. Wickel für 20 Minuten am Hals behalten, danach mit einem Schal wärmen.
  • Kühler Quarkwickel: Falten Sie ein Handtuch zu einem schmalen Umschlag und bestreichen Sie es zentimeterdick mit zimmerwarmem Quark. Quarkseite auf den Hals legen, Umschlag mit einem Schal umwickeln und das Ganze abnehmen, sobald der Quark getrocknet ist.
  • Wohltuender Zwiebelwickel: Erwärmen Sie zwei in Scheiben geschnittene Zwiebeln in der Pfanne. Schlagen Sie sie in ein Küchentuch ein, Schließen Sie den Wickel mit einem Pflaster und legen Sie ihn sich um den Hals. Ein weiteres Tuch und einen Schal umbinden und einige Stunden wirken lassen.

Essen als Medizin

  • Vier Esslöffel frischen Johannisbeersaft mit etwas Honig und Zitronensaft mischen und trinken. Honig steigert die Abwehrkräfte, schwarze Johannisbeere liefert reichlich Vitamin C.
  • Ein echter und nicht nur bei Kindern sehr beliebter Geheimtipp sind lauwarme Brat­äpfel. Beim Backen werden aus der Schale und dem Apfelfruchtfleisch entzündungshemmende Enzyme freigesetzt, die in Kombination mit Apfelpektinen die gereizte Schleimhaut beruhigen.
  • Würzen Sie Ihr Essen mit Majoran oder Thymian. Die ätherischen Öle aus diesen Heilpflanzen streicheln die Schleimhäute.
  • Auch Kaffee wird zum Hals­schmeichler, wenn man pro Tasse zwei gemahlene Gewürznelken mit aufbrüht. Diesen Beitrag finden Sie in Ausgabe 6/2017.

 



 

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