Auszug aus Heft 5/16
Eine ausgewogene Körpertemperatur hilft, akute und chronische Krankheiten zu vermeiden. Außerdem hat sie Einfluss auf das seelische Wohl.
Lagerfeuerabende sind toll, aber mitunter ungemütlich: Vorne ist es heiß, hinten wird der Rücken eisig. Doch keines dieser Extreme berührt die Temperatur im Körperkern um die Organe herum. Selbst wenn Sie anschließend noch bei 90 Grad in der Sauna schmoren und zum Abschluss in das Becken mit kaltem Wasser eintauchen, steigt oder fällt die Körperkerntemperatur allenfalls kurz und kehrt schon bald wieder zurück zu ihrem optimalen Wert von etwa 37 Grad.
„Die Regulation der Körperwärme ist ein ganz großes Wunder“, findet der Internist Professor Volker Fintelmann, Gründer der Hamburger Carus Akademie. „Es bräuchte viel Technik, um die Temperatur in einem Gebäude so genau zu regeln!“ Der Körper gleicht nämlich nicht einfach nur die Hitze und Kälte von außen aus. Anders als bei fest eingestellten Thermostaten schwankt der „Sollwert“ seiner Kerntemperatur im Tagesverlauf leicht um gut 0,5 Grad. Unabhängig von der Umgebungstemperatur konzentriert sich die Körperwärme mal stärker im Inneren und fließt dann wieder in die Peripherie ab. Dieser Wechsel folgt vor allem einem „eingebauten“ Tagesrhythmus: Vormittags ist die Wärme eher zentralisiert, ab nachmittags bis in die Nacht hinein verlagert sie sich zunehmend in die Körperschale. Auch wird die Wärmeverteilung durch das beeinflusst, was Sie denken, fühlen und tun.
Wärme macht Stimmung
Für die Anthroposophische Medizin liegt hier ein Schlüssel zum tieferen Verständnis alltäglicher Beschwerden und auch lebensbedrohlicher Erkrankungen. „Die Wärmeregulation gilt als Verbindung zwischen dem leiblichen und dem seelisch-geistigen Teil des Menschen“, sagt Dr. Sebastian Schlott, Oberarzt an der Filderklinik nahe Stuttgart. Dahinter steht die Beobachtung, dass die Wärmeverteilung im Körper jeweils mit einer charakteristischen Gemütsverfassung verbunden ist. Lesen Sie den vollständigen Beitrag in Ausgabe 05/2016.