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Gold, Weihrauch & Myrrhe

marilyna / iStock.com

Auszug aus Heft 1/21

Die legendären Gaben der Weisen aus dem Morgenland waren und sind nicht nur ausgesprochen wertvoll. Sie werden seit Jahrtausenden auch als Arzneien sehr geschätzt. Moderne Forschung bestätigt ihre Wirkung.       

 „Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Betlehem in Judäa geboren worden war, siehe, da kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen. (…) Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großer Freude erfüllt. Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und ­Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar.“

Diese Textpassagen aus dem Matthäus-Evangelium zeigen es: Die Weisen aus dem Morgenland brachten Geschenke mit, die zur Zeit um Christi Geburt eines Königs würdig waren – und das gleich in mehrerer Hinsicht. Denn Gold, Weihrauch und Myrrhe hatten nicht nur einen hohen materiellen Wert, sie symbolisierten auch die verschiedenen Funktionen, die einem Herrscher damals zugeordnet wurden. Gold, das seinen Glanz und seine Beschaffenheit bis in alle Ewigkeit behält, stand für königliche Würde. Weihrauch war das Geschenk für den zukünftigen Hohepriester Israels. Sein Rauch, der bei vielen religiösen Handlungen in den Himmel aufstieg, ist das Zeichen für eine Verbindung mit Gott und war deshalb eine besonders wertvolle Opfergabe. Die schmerzlindernde Myrrhe wiederum deutet die kommenden Leiden Jesu an. Sie war, wie übrigens auch die beiden anderen königlichen Geschenke, ein überaus geschätztes Arzneimittel.

Die Heilkraft von Gold, Weihrauch und Myrrhe wird auch heute noch genutzt. Sie ist Bestandteil von Medikamenten und entfaltet in Cremes pflegende Eigenschaften. Das Verbrennen der Harze füllt bis heute die Luft mit Wohlgeruch.

Königliches Gold
Strahlend schön, sehr selten, extrem teuer: Gold wird seit Jahrtausenden aus den unterschiedlichsten Gründen sehr geschätzt. Für die altägyptischen Pharaonen, die sich für Abkömmlinge des Himmelsgottes Horus hielten, war das gelbglänzende Metall ein Symbol von Macht, Prestige und Unsterblichkeit. Den Inka war das Edelmetall heilig. In der südamerikanischen Hochkultur des 13. bis 16. Jahrhunderts galt es als der Schweiß der Sonne und hatte einen hohen kultischen, aber keinerlei materiellen Wert. Ganz anders verhielt es sich im Rest der Welt. Nachdem um 550 vor Christus unter Krösus, dem Herrscher des kleinasiatischen Königreiches Lydien, die ersten Münzen aus Gold und Silber geprägt worden waren, trat der Geldwert von Gold in den Vordergrund.

Ebenfalls seit Jahrtausenden wird Gold als Heilmittel genutzt. So berichtet der antike Gelehrte Plinius in seinen Schriften, wie Wunden mit einer Mixtur aus Gold, Salz und Schiefer behandelt werden können. Arabische Ärzte empfahlen Goldpulver bei Herzbeschwerden und Melancholie. Hildegard von Bingen mischte Dinkelmehl mit Pulver aus Flussgold und buk damit Plätzchen für Gicht- und Rheumakranke. Auch in dem bis in die Neuzeit als Lebenselixier angebotenen ­aurum potabile (trinkbares Gold) fand sich das Metall als Arzneizutat. Dünne Goldplättchen wurden dafür in Pflanzenöl oder Alkohol eingelegt und mit Essig vermengt. Das Danziger Goldwasser, ein mit Goldpartikeln versetzter Kräuterlikör, dessen Rezeptur aus dem 17. Jahrhundert stammt, zeugt bis heute von dieser Tradition.

Gold in der modernen Medizin
Heutzutage ist Gold (Aurum) in der Medizin nicht allzu gebräuchlich. Es wird – wenn auch in anderen Zubereitungsformen – aber weiterhin bei denselben Gebrechen eingesetzt wie in den Jahrhunderten zuvor.

>> Rheuma und Arthritis
Goldverbindungen, die dem Körper über Tabletten oder Spritzen zugeführt werden, sind in der Rheumatherapie bis heute üblich. Allerdings wirken sie nur langsam und sind nicht immer frei von Nebenwirkungen wie Hautreak­tionen oder Entzündungen der Mundschleimhaut. Schwedische und ameri­kanische Wissenschaftler haben erst vor einigen Jahren herausgefunden, worauf die Wirkung beruht: Gold hat in winzigen Dosen einen regulierenden Einfluss auf das Immunsystem. Die Goldsalze verhindern, dass aus den Zellkernen bestimmter Immunzellen (Makrophagen) entzündungsfördernde Proteine freigesetzt werden.

>> Herz und Kreislauf
Betrachtet man die Materialität von Gold, so zeigt sich, dass das dichteste aller Metalle zugleich auch das dehnungsfähigste ist: Ein Gramm Gold lässt sich ohne zu reißen zu einem zwei Kilometer langen Faden ausziehen. Damit ähnelt es aus Sicht der Anthroposophischen Medizin dem Herz-Kreislauf-System, bei dem das Blut aus dem Herzen in das 100 Millionen Meter lange System aus Blutgefäßen strömt. Präparate mit potenziertem Gold (zum Beispiel Neurodoron von Weleda oder Aurum/Lavendula comp. Creme von Wala) helfen, den Rhythmus des Herzens wiederherzustellen. Sie werden zur Regulation von Stress und damit verbundenen Herzbeschwerden eingesetzt. 

>> Seelisches Gleichgewicht
Samuel Hahnemann, der Begründer der Homöopathie, empfahl das dem Licht und der Sonne zugeordnete ­Metall als wirksames Mittel gegen Schwermütigkeit und damit einher­gehende Selbstmordgedanken. Der Aurum-Typ ist leistungsstark, pflichtbewusst und materiell orientiert. Scheitert er an seinen selbst gesteckten hohen Ansprüchen, verliert er die Freude am Leben und wird nieder­geschlagen bis hin zur Depression. Die homöopathische Arznei Aurum metallicum (zum Beispiel von DHU) kann helfen, das Tief zu überwinden. Wissenschaftler vermuten, dass Gold noch viel mehr kann als bisher bekannt. Sie experimentieren mit Nanopartikeln aus Gold, um irgendwann in der Zukunft damit Medikamente gegen Krebs, Blutzucker- und Stoffwechselstörungen oder krankhaftes Übergewicht zu entwickeln.

Den vollständigen Beitrag finden Sie in Ausgabe 1/2021

Weitere Aspekte in diesem Beitrag:

  • Kostbare Kosmetikzutat
  • Göttlicher Weihrauch
  • Räucherwerk, kultisch und heilsam
  • Starker Entzündungshemmer
  • Heilkräftige Myrrhe
  • Gut für Mund und Darm

 


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