Sonnenbrände sind Verbrennungen ersten Grades. Sie entstehen, wenn die Haut zu lange ultravioletter Strahlung (UV-B) ausgesetzt wurde. Dann reagieren die Zellen in den obersten Hautschichten und entzünden sich. Die Haut rötet sich, schwillt an, wird heiß und schmerzt.
Wohltuende Gele und Lotions
Diese für einen Sonnenbrand typischen Beschwerden werden durch Gele, Sprays und spezielle After-Sun-Produkte mit einem vergleichsweise niedrigen Fett- und einem hohen Wasseranteil gelindert, während reichhaltige Cremes oder fette Salben bei einer Verbrennung weniger geeignet sind. Sie können einen Hitzestau verursachen, der den Sonnenbrand durch die zusätzliche Wärme verschlimmert.
In der Apotheke bekommen Sie verschiedene naturheilkundliche Produkte, die die Haut kühlen, mit Feuchtigkeit versorgen und die Entzündungen hemmen. Eine kleine Auswahl finden Sie im Kasten oben rechts. Das Besondere daran: Heilpflanzenextrakte oder Mineralien verstärken die positiven Effekte und fördern die natürliche Regeneration der Haut nach einem Sonnenbrand. Sie sollten deshalb in keiner Haus- oder Reiseapotheke fehlen.
>> Arnika (Arnica montana) bremst Entzündungen und fördert die Durchblutung. Die Haut heilt dadurch besser.
>> Ringelblume (Calendula officinalis) kommt seit Jahrhunderten bei Hautbeschwerden zum Einsatz. Sie wirkt abschwellend und entzündungshemmend, antibakteriell und anregend auf den Stoffwechsel.
>> Brennnessel (Urtica dioica) brennt auf der Haut, wenn sie mit dieser in Berührung kommt – bei Verbrennungen wird diese Wirkung zur Heilung genutzt. Anthroposophische Präparate mit Brennnesselextrakt lindern den Hitzeschmerz und helfen dem Organismus dabei, besser mit der Hautentzündung fertigzuwerden.
>> Zaubernuss (Hamamelis virginiana) ist nicht umsonst Bestandteil vieler After-Sun-Kosmetikprodukte. Denn Rinde und Blätter sind reich an Gerbstoffen und sorgen dafür, dass sich die oberen Hautschichten zusammenziehen und weniger durchlässig werden. Auch die Nervenenden der Haut rea-
gieren nicht mehr so stark auf Signale. Entzündung und Juckreiz lassen nach.
>> Aloe (Aloe vera) findet sich ebenfalls in vielen Pflegeprodukten. Das Gel aus den fleischigen Blättern kühlt und spendet der Haut Feuchtigkeit.
>> Kieselsäure (Silicium) ist die Säure von Siliciumoxid, dem wichtigsten gesteinsbildenden Mineral der Erde. Sie hat eine sehr hohe Wasserbindungskapazität und hilft der Haut, Feuchtigkeit zu speichern. Sie kühlt, wirkt schmerzlindernd und heilend.
Kühlende Umschläge
Feuchte Auflagen wirken nach dem Prinzip der Verdunstungskälte und kühlen die Haut schnell und effektiv. Sie sollten mindestens 20 bis 30 Minuten auf der Haut liegen bleiben und so lange erneuert werden, bis der Schmerz nicht mehr zu spüren ist. Ein bewährtes Hausmittel ist abgekühlter schwarzer Tee. Tränken Sie ein Tuch damit und legen Sie es auf die schmerzenden Stellen. Für ein wohltuendes Teebad geben Sie zwei bis drei Teebeutel ins Badewasser. Beruhigende Pasten aus Heilerde und Wasser werden direkt auf die Haut gestrichen und abgespült, sobald der Kühleffekt nachlässt. Quark als Auflage ist wegen der darin befindlichen Bakterien aber eher umstritten.
Wann zum Arzt?
Raus aus der Sonne, reichlich Wasser, Tee oder Saftschorle trinken und die geröteten Hautareale kühlen – wird das beherzigt, heilt ein Sonnenbrand innerhalb von wenigen Tagen ab. Verbrennungen ersten Grades mit Rötung und brennenden Schmerzen können in der Regel selbst behandelt werden. Sind große Hautpartien betroffen oder kommt es zu Blasenbildung (Verbrennung zweiten Grades) muss ein Arzt aufgesucht werden. Das gilt auch, wenn Symptome eines Hitzeschlags dazukommen, also Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Kreislaufprobleme, Übelkeit oder Erbrechen.
