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Kolumne: Die kleinen Dinge des Lebens

artem-kovalev/unsplash.com

Kolumne von Dr. med. Isabel Bloss, Ärztin mit eigener Praxis, Schwerpunkt Anthroposophische Medizin, Homöopathie und TCM, gibt Antworten auf Lebensfragen, mit denen sie bei ihrer Arbeit konfrontiert wird.

Die Corona-Krise hat vieles auf den Kopf gestellt, Menschen in Notlagen gebracht, Beziehungen neu sortiert, das Gesundheitssystem und uns Ärzte maximal gefordert. Vieles davon ist für uns als freiheitsliebende Bürger jetzt erst einmal ungewohnt und manches davon wird vielleicht auch so bleiben, und wir müssen wohl erst einmal damit leben (lernen). Und sicher wird uns diese Krise als historisches Ereignis in den Köpfen bleiben.

Ich habe in der ersten Zeit der Pandemie in meiner Praxis viel erlebt, viele Begegnungen waren für mich zwar einerseits belastend und fordernd, aber auch schön, lehrreich und tiefgründig. Dafür bin ich dankbar. Überhaupt ist mir aufgefallen, dass diese Zeit uns lehrt, anders auf das Leben, das uns geschenkt wurde, zu blicken. Vieles, was wir vor der Krise als selbstverständlich hingenommen haben – wie Reisen zu unternehmen, stundenlang mit Freunden im Café oder Restaurant eng beisammen zu sitzen, Konzerte zu besuchen oder die Enkel fest in den Arm zu nehmen, ist uns derzeit nicht möglich.

Das ist für viele schwierig, und in der Praxis habe ich bemerkt, dass zahlreiche Menschen jetzt in psychische Notsituationen geraten. Kinder jeden Alters sind darunter, Alleinstehende, Ältere und Menschen, die beruflich unter der Situation leiden. Familien und Paare. Das alles ist sehr bewegend und berührt mich sehr, als Ärztin und als Mensch. Trotz allem Leid gibt es jedoch auch schöne Dinge, die in dieser Zeit entstanden sind. Vor allem sehe ich, wie dankbar viele Menschen für die kleinen Dinge des Lebens geworden sind und wie sehr einem vermeintliche Kleinigkeiten Halt und Kraft geben können.

Um nur einige Beispiele zu nennen:  Morgens frische Brötchen beim Bäcker zu holen, das Telefonat mit der besten Freundin oder dem besten Freund, sich als Familie im Garten mit Abstand zu treffen, selbst zu kochen und zu merken: das schmeckt richtig gut, im Wald einen ausgiebigen Spaziergang zu unternehmen und die Natur zu bemerken, die sich von all dem, was gerade geschieht, nicht beeindrucken lässt … die Liste ist lang. Es tut gut, sich eigene Dinge zu überlegen, die einen erfreuen, und sie aufzuschreiben. Ähnlich dem Dankbarkeits-Tagebuch, das viele von Ihnen kennen, empfehle ich jetzt ein Corona-Tagebuch. Es geht hier eben gerade nicht darum, die negativen Meldungen und Ängste, die ja im Moment an der Tagesordnung sind, zu bemerken oder gar zu verstärken, sondern um die bewusste Wahrnehmung und Änderung des Blickwinkels: Was ist gerade alles gut und schön trotz der Krise?

Ich denke, jedem fällt hierzu etwas ein. Und wenn es nur die kleinen Dinge sind, die wir immer als selbstverständlich betrachtet haben. Es geht um das bewusste Wahrnehmen und Achtsam-Sein mit sich und unserer Welt. Dann öffnet sich unser eigener, kleiner Kosmos wieder und wir entdecken die Wunder, die jeder Tag für uns bereithält. Dass Sie wieder die vielen kleinen und großen Wunder des Lebens entdecken – das wünsche ich Ihnen von Herzen.

Diesen Beitrag finden Sie in Ausgabe 4/2020



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