Der Psychotherapeut David Richo (Jahrgang 1940) hat bei seinen Klienten und bei sich selbst festgestellt, dass Menschen im Laufe ihres Lebens immer wieder mit denselben Fragen und inneren Kämpfen konfrontiert werden. So prägen das Leben eines jeden von uns unerwartete Wendungen, manch unerwünschtes Ergebnis und unerklärliche Herausforderungen.
Natürlich meinen wir alle, dass die Ereignisse, die uns begegnen, einzigartig seien. Aber es gibt Dinge, David Richo nennt sie „Gegebenheiten“, die wir einfach akzeptieren müssen, um in unserem Leben Glück und Frieden zu finden. In seinem Buch „Fünf Dinge, die wir nicht ändern können und das Glück, das daraus entsteht“ (Windpferd Verlag) definiert der US-amerikanische Autor eine solche „Gegebenheit“ als Tatsache im Leben, über die wir keine Macht haben, die wir nicht ändern können. Niemandem, so der Psychotherapeut, blieben diese fünf grundlegenden Wahrheiten erspart.
Die fünf Gegebenheiten, die das Leben prägen, sind:
- dass sich alles verändert und irgendwann endet
- dass nicht immer alles nach Plan verläuft
- dass das Leben manchmal nicht gerecht ist
- dass Leiden zum Leben gehört
- dass Menschen nicht immer liebevoll und loyal sind.
Verweigern wir uns der Anerkennung dieser unvermeidlichen „Gegebenheiten“, stellen wir uns Richos Erfahrung nach gegen die Wirklichkeit und machen unser Leben zu einer Kette von Enttäuschungen. Wenn wir sie aber akzeptieren, eröffnen sich wunderbare Wege zur persönlichen Transformation und zur Entfaltung der Kräfte des eigenen Individuums: Wir erleben, dass unsere Hoffnungen übertroffen werden können, wir entdecken einzigartige innere Gaben, wir erfahren, dass sich die Dinge manchmal unerwartet zurechtrücken und Wunder der Heilung geschehen. So befreit, öffnen wir das Tor zur Entfaltung der individuellen Gegebenheiten unserer Persönlichkeit, unserer psychischen und geistigen Gaben und persönlicher Potenziale, kurz: Ja zu sagen zu den Gegebenheiten unseres Lebens führt zu Glück, Zufriedenheit und innerem Frieden. Diesen Beitrag finden Sie in Ausgabe 2/2019.
