Auszug aus Heft 2/20
Immer müde, schlapp und antriebsschwach– kennen Sie das? Ablagerungen schädlicher Stoffe in den Körperzellen können der Grund sein. Wenn Sie Ihren Organismus dabei unterstützen wollen, sie wieder loszuwerden, regen Sie am besten gezielt die Aktivität bestimmter Organe an. Das ist nicht so kompliziert, wie es klingt.
Die Körperzellen reinigen – die Gesundheit erhalten
Mit nachlassender Leistungsfähigkeit müssen Sie sich nicht abfinden. Versuchen Sie doch erst einmal, Ihr Bindegewebe zu entlasten.
Das ist es nämlich, was hinter dem Modebegriff „Detox“ steckt.
Der große Frühjahrsputz ist für viele Menschen eine Selbstverständlichkeit. Sie schrubben alles blitzeblank, räumen in Schränken und Schubladen auf und sortieren Altes und Überflüssiges aus. Nichts anderes machen Sie mit einer Detoxkur. Allerdings befreien Sie dabei nicht ihre Wohnung von Schmutz und Ballast, sondern Ihre Körperzellen.
Hinter dem Begriff Detox – abgeleitet vom englischen detoxification (Entgiftung) – verbirgt sich nämlich ebenfalls eine Grundreinigung, die Ihrem Organismus hilft, all die Schadstoffe und Rückstände wieder loszuwerden, die sich im Gewebe angesammelt haben und das Wohlbefinden stören. Positiver Nebeneffekt: Indem Sie sich bewusst Zeit für sich und Ihren Körper nehmen, pflegen Sie auch Ihre Seele. Sie werden ausgeglichener und gehen energievoller durchs Leben.
Warum überhaupt „detoxen“?
Das moderne Leben ist in vielerlei Hinsicht Gift für den Körper. In Zeiten starker Belastungen durch die Umwelt und einem von Stress und Leistungsdruck geprägten Lebensstil fällt es ihm nämlich zunehmend schwer, alle anfallenden Stoffwechselendprodukte wieder loszuwerden. Je mehr Stress Sie beispielsweise haben, je schlechter Sie schlafen und je ungesünder Sie essen, desto mehr sogenannte Schlacken – so der umgangssprachliche Ausdruck für die Ausscheidungsprodukte der Körperzellen – bilden sich. Dazu kommen die ungezählten künstlichen Stoffe, mit denen der Organismus in der modernen Zivilisationsgesellschaft konfrontiert ist. Irgendwann kann der Körper all das nicht mehr bewältigen. Dann baut er die Rückstände und Gifte nicht mehr ab, sondern lagert sie im Bindegewebe ein. Dort behindern sie den Transport von Sauerstoff und Nährstoffen, die Zellen, Organe und Muskeln werden nicht mehr ausreichend versorgt. Man fühlt sich müde und schlapp, hat Beschwerden im Bewegungsapparat, schlechte Haut, Kopfschmerzen oder Verdauungsstörungen, Konzentrations- oder Kreislaufprobleme.
„Wir merken, dass wir nicht mehr so quicklebendig sind wie in jüngeren Jahren, dass wir die Nächte nicht mehr so durchmachen können, kurz, dass wir körperlich nicht mehr ganz so leistungsfähig sind wie vor fünf oder zehn Jahren“, erklärt Dr. Martin Freiherr von Rosen. „Meist schieben wir das auf unser höheres Alter oder auf stärkere berufliche und familiäre Belastungen. Das stimmt ja auch sehr häufig. Der wesentliche Grund ist aber die Verschlackung, also die Ablagerung von belastenden Stoffen in das Bindegewebe.“ Der Internist betreibt in Gersfeld eine naturheilkundliche Praxis und leitet gemeinsam mit seinem Vater Dr. Jürgen Freiherr von Rosen die auf Ganzheitsmedizin spezialisierte Schlosspark-Klinik. „Und da wir von dem ganzen Prozess nichts ahnen und auch nichts merken, weil das Bindegewebe keine Schmerzrezeptoren hat, geht die Verschlackung munter immer weiter.“
Der 2016 verstorbene Zellbiologe Prof. Dr. Hartmut Heine hat das Bindegewebe denn auch als den „Müllabladeplatz des Körpers“ bezeichnet. Erst wenn seine Aufnahmekapazitäten weitgehend erschöpft sind, merken wir irgendwelche Störungen und Krankheiten. Dr. von Rosen: „Man geht in der Medizin davon aus, dass ungefähr 70 Prozent der Funktion eines Organs blockiert sein müssen, bevor es dem Betroffenen auffällt. Das heißt, dass auch 70 Prozent des Bindegewebes blockiert sind, bevor wir ernsthaft krank werden.“
Umgekehrt heißt das aber auch: Wer rechtzeitig vorbeugt und den Körper immer wieder dabei unterstützt, sich zu reinigen und belastende Ablagerungen loszuwerden, verbessert damit nachhaltig seine Gesundheit.Mit Heilpflanzen und Bewegung, Massagen und Hausmitteln können Sie im Alltag und zu Hause die Entgiftungsorgane gezielt unterstützen. (Mehr dazu lesen Sie ab Seite 20 im Abschnitt „Detoxen zu Hause“). Reinigend wirken auch Maßnahmen, die auf das Gewebe abzielen, also entschlackend wirken und das Säure-Basen-Gleichgewicht im Körper wiederherstellen. Den vollständigen Beitrag finden Sie in Ausgabe 2/2020
Weitere Aspekte in diesem Beitrag:
- Fasten und das "Verdaufeuer" stärken
- Die wichtigsten Entgiftungsorgane
- Detoxen zu Hause
- Ausscheidungsorgane gezielt unterstützen
- Ebenso wichtig: Haut, Lymphe und Lungen
- Warum eine Detoxkur nur der Anfang ist (Interview mit Dr. med. Rainer Didier)